Den Kurs relevant machen
Diesen Monat hatten wir viele Treffen mit einheimischen Pastoren als Vertreter lokaler cummunities. In diesen Meetings gehen wir gemeinsam Punkt für Punkt unser Curriculum durch, um jeden Aspekt kulturell relevant zu gestalten – mit nachvollziehbaren Beispielen aus ihrem Alltag und angepasst an die lokale Lernweise. Denn hier lernen Menschen nicht wie wir, primär über präzise Definitionen, sondern vor allem durch Geschichten, Erfahrungen und anschauliche Beispiele. So stellen wir sicher, dass der gesamte Kurs bestmöglich verstanden und umgesetzt werden kann.
Gedanken zu Armut aus einem Buch
Im täglichen Leben begegnet man Menschen, die wir wahrscheinlich als "arm" bezeichnen würden. Oft denken wir dabei an leere Geldbörsen, kaputte Häuser oder fehlenden Zugang zu Bildung. Für uns bedeutet Armut meist: begrenzte Ressourcen. Doch Menschen in Armut würden dies selbst oft ganz anders beschreiben. Wenn sie gefragt werden, was es bedeutet, arm zu sein, beschreiben sie Dinge wie große Scham, Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Isolation. Armut ist nicht nur ein Mangel an Dingen – es ist ein Zerbruch von Beziehungen. Zu sich selbst, zu anderen, zur Umwelt. Wenn wir helfen wollen, dürfen wir nicht nur "Lösungen liefern". Wir müssen zuhören, verstehen, auf Augenhöhe begegnen, sonst riskieren wir, mit besten Absichten sogar Schaden anzurichten – indem wir unbewusst bestehende Abhängigkeiten verstärken oder Menschen das Gefühl geben, sie hätten nichts beizutragen. Hilfe, die heilt, beginnt mit Demut, nicht mit Geld.