Ein Highlight: Haben ein echt leckeres Rezept für Laugensemmeln und Ciabatta gefunden – man glaubt es kaum, wie sehr man Brot und eine gute Jause vermissen kann. ;) Uuund nach einem Monat nur Regen ist das Wetter wieder so wunderschön – waren echt noch nie an einem Ort mit einem so perfekten Wetter im Schnitt. Außerdem war Vici mit Freundinnen auf einem Mädels-”Urlaub”, was echt schön war, um sich nochmal besser kennenzulernen und Spaß zu haben. Patrick hat die Zeit alleine auch genossen ;)
Hilfe weitergeleitet:
... ist zwar nicht die “Zielgruppe” des Projektes, jedoch konnten wir einer Frau mit finanzieller Unterstützung mittels Essen etc. helfen. Sie wurde von ihrem Mann inklusive 3 Kindern vor die Tür gesetzt, weil man vermutete, sie sei eine Hexe. Wir haben den Fall dann an eine lokale Witwen-Ministry weitergeleitet, die hoffentlich Arbeit für sie finden kann. Ein genereller Dank an dieser Stelle nochmal an alle, die uns unterstützen und uns somit ermöglichen, hier vor Ort zu sein.
3 junge Leute und ihre Realität:
Wir haben uns diese Woche wieder mit 3 jungen Leuten getroffen, die selbst einmal beschuldigt wurden. Es ist für uns super wichtig, noch mehr von ihrer Perspektive zu hören. Bei den Arbeiten, die wir machen, Dingen, die wir tun, und den Inhalten, die wir vermitteln, ist es uns super wichtig, ihre Meinung zu hören. Wir lernen extrem viel aus unserem Hauptteam, das uns sehr viel über die aktuelle Lage, Erfahrungen und kulturelle Hintergründe und Kultursensibilität erzählen kann. Doch es ist immer wieder wertvoll, seine Arbeit von jungen Menschen evaluiert zu bekommen, die selbst geschlagen, ausgestoßen, ausgehungert, gefoltert, entfremdet und von der Familie getrennt worden sind, als sie noch Kinder waren. Bei fast jedem war auch ein Mordversuch in der Vergangenheit oder es wurde zumindest von einem oder mehreren ihrer Angehörigen gedroht oder geplant.
Ein Auszug aus dem Gespräch mit einem der Jungen: „Jetzt, wo ich zu arbeiten beginne, gehe ich zu meiner Familie zurück. Ich muss … wo soll ich denn sonst hin? (In afrikanischer Kultur kann man ohne eine bestehende Gemeinschaft nicht bestehen. Die Gesellschaft ist kommunal. Man kann das Leben nicht einfach „alleine“ schaffen). Wir haben nachgefragt, wie es ihm damit geht und wie die Zustände jetzt nach so vielen Jahren sind. „Sie denken nicht mehr, dass ich in Hexerei involviert bin, da ich mich gut gemacht habe im Weisenhaus, jedoch haben sie keinerlei Einsicht, dass sie irgendetwas falsch gemacht hätten. Ich habe noch nie von keinem einzigen aus meinem Dorf und auch nicht von meiner Mama oder meinem Papa gehört, dass es ihnen leidtut, was sie mir angetan haben. Keiner hat jemals gesagt, dass ihnen die Folter und der Mordversuch leid taten oder auch nur, dass sie froh wären, dass ich überlebt habe. Keiner im ganzen Dorf.“
Wir können uns gar nicht vorstellen, wie das ist, wieder in diese Situation zurückmüssen.